04. Aug 2020
Ob zu Hause, unterwegs oder in der Schule: Bei einem Kind mit Hämophilie ist man auch bei kleineren Verletzungen schnell verunsichert. Hier ein paar Tipps für das Verhalten bei Verletzungen, die Sie als Elternteil auch an die Schule weitergeben können.
Allgemein gilt: Bitte denken Sie daran, immer die Ruhe zu bewahren und das betroffene Kind zu beruhigen. Wenn Sie als Lehrer/in dabei sind, wenn etwas passiert, informieren Sie im Zweifelsfall immer die Eltern und bedenken Sie neben sichtbaren äußeren Blutungen auch die Möglichkeit innerer Blutungen.
Im Zweifelsfall sollte auch das Behandler-Team im Gerinnungszentrum / Hämophiliezentrum kontaktiert werden. Die Kontaktdaten sollten Sie von den Eltern erhalten.
Um blauen Flecken entgegenzuwirken, können Sie den betroffenen Bereich kühlen.
Experten empfehlen, den Kopf vornüberzubeugen, die Nasenflügel 15 min zusammenzudrücken und Stirn oder Nacken zu kühlen.
Bei einer äußeren Blutung, zum Beispiel einer Schürfwunde, Schnittwunde oder Platzwunde ist zunächst die Wundversorgung (säubern und desinfizieren) wichtig. Dann können Sie einen Druckerband anlegen und den betroffenen Bereich kühlen.
Bei Blut im Urin oder Stuhl werden zunächst Ruhe und viel trinken empfohlen. Auch hier bei Unsicherheiten bitte die Eltern / das Hämophiliezentrum kontaktieren.
Als erste Hilfe können Sie das betroffene Körperteil kühlen und hoch lagern.
Das Kind mit Hämophilie hat sich leicht den Kopf gestoßen? Angeraten ist eine engmaschige Überwachung und – falls das Kind auffällig reagiert – die Information der Eltern und eines Notarztes.
Nach
einem kräftigen Schlag oder Stoß im Kopf-, Bauch- oder Brustbereich könnten
innere Blutungen auftreten. In diesem Fall sollten Lehrer / andere
Bezugspersonen sofort den Notarzt und die Eltern des Kindes kontaktieren.
Um jederzeit einen Überblick zu behalten, können Sie auch den „Notfallplan Hämophilie für die Schule“ herunterladen