17. Jan 2022
Sicher im Job mit Hämophilie
Sich für einen Job oder eine neue berufliche Richtung zu entscheiden, ist spannend und bringt viele Chancen mit sich. Doch was ist, wenn ich von Hämophilie betroffen bin? Ist dann jeder Berufsweg für mich machbar? Oder sollte ich von Anfang an eine bestimmte Richtung einschlagen, um mich nicht unnötig zu gefährden? Nutzen Sie unsere Tipps & Infos.
Welcher Beruf passt zu mir? Nicht nur für Hämophile eine zentrale Frage.
Die Arbeitswelt wandelt sich heute so schnell und so umfassend wie selten zuvor. Das bringt an manchen Stellen Herausforderungen mit sich, birgt aber auch Chancen. Neue Berufsbilder entstehen, es gibt immer wieder neue Arbeitszeitmodelle und auch in Sachen Teamwork und Karriereentwicklung geht man innovative Wege.
Der Weg zum Traumjob ist und bleibt dabei individuell. Während einige schon in jungen Jahren eine Branche für sich entdecken, finden manche erst nach Umwegen zu ihren Neigungen und Stärken.
Dabei ergeht es Menschen mit Hämophilie natürlich nicht anders als anderen. Allerdings ist es sinnvoll, bei der Berufsorientierung einige Aspekte zu beachten, vor allem den Schutz der eigenen Gesundheit. Sie haben beispielsweise die Bau- und Architekturbranche für sich entdeckt? Oder Sie streben einen Beruf im Gesundheitswesen an? Dann lässt sich in diesem Umfeld sicherlich ein Beruf finden, der beispielsweise die Gelenke weniger belastet als ein anderer oder ein Job, der Sie eher im Büro als auf der Baustelle aktiv sein lässt.
Sicherheit geht vor – auch im Job und bei Hämophilie
Glücklicherweise gibt es heute sehr gute Therapieoptionen für Menschen mit Hämophilie. Das bedeutet auch, dass es kein großes Problem mehr ist, den benötigten Blutungsschutz zu erreichen. Checken Sie dennoch ihre möglichen Traumberufe auf folgende Sicherheitskriterien und besprechen Sie die beruflichen Wünsche gegebenenfalls mit Ihren Gerinnungsspezialist/innen im Behandlungszentrum.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist es, am neuen Arbeitsplatz für Notfälle vorzusorgen. Deponieren Sie ein Hämophilie-Notfallset mit dem Faktorkonzentrat und den benötigten Utensilien für die Faktorgabe sowie einer Erste-Hilfe-Ausstattung in Ihrer Arbeitsumgebung. Darüber hinaus sollten Kolleg/innen oder andere Vertrauenspersonen über Ihre Erkrankung informiert sein, damit sie Ihnen im Notfall dabei helfen können.
Die Faktorgabe an den Berufsalltag anpassen
Wie vorsichtig Sie im Berufsalltag sein müssen, hängt auch von Ihrem individuellen Gesundheitszustand und – in Bezug auf die Gerinnungsstörung – vom Schweregrad Ihrer Erkrankung ab. Je stärker die Hämophilie ausgeprägt ist, desto mehr sollten Sie auf sich aufpassen und desto mehr sollten Sie darauf achten, dass Verletzungsgefahr und körperliche Belastung am Arbeitsplatz sich in Grenzen halten.
Als zusätzliche Sicherheitsstufe empfiehlt es sich, Ihre individuelle Hämophilie-Therapie auf Ihren zukünftigen Job anzupassen. So können Sie beispielsweise mit einer Anpassung der Faktorgabe (wie viel Faktor zu welchem Zeitpunkt) einen sehr guten Blutungsschutz für sich erreichen.
Für die Besprechung solcher Themen können Sie sich jederzeit an das Hämophiliezentrum Ihres Vertrauens wenden. Dort hilft man Ihnen weiter und kann Ihnen Ratschläge geben, die zu Ihren Wünschen und zu Ihren gesundheitlichen Besonderheiten passen.
Sie stehen kurz vor dem Schulabschluss und möchten sich einen Überblick über Ausbildungsberufe oder duale Studiengänge verschaffen? Auf https://www.azubiyo.de ist das möglich. Dort steht auch ein kostenloser Berufswahltest zur Verfügung. Eine umfassende Informationsseite zu den Themen Schule, Ausbildung und Studium gibt es auch von der Bundesagentur für Arbeit.
DOWNLOAD: CHECKLISTE "HÄMOPHILIE IM JOB"
Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sind und diese mit Ihrer Hämophilie in Einklang bringen möchten, können Sie unsere Checkliste nutzen. Vom Berufsstart bis zur Anpassung Ihrer individuellen Hämophilie-Therapie.